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Montag, 25. Januar 2010

300 Tonnen Kunstschnee gegen den Klimawandel

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Liebe Freunde,

letztes Wochenende fand die Schneemann-Demo, am Schlossplatz, in Berlin statt. Die „Demo“ war bereits zweimal Thema auf Klimaxikon und ich möchte jetzt noch einmal darauf eingehen, um noch einige, interessante Details über die Demo, zu erwähnen.
Die sogenannte „Demo“ war nicht als Demonstration angemeldet. Heidi Klein von Lobby Control sagt: „Der Demobegriff wird missbraucht, wenn Menschen denken, sie gehen auf eine Protestveranstaltung und bekommen dafür ein Werbe-Event“. Auf Demonstrationen ist es tatsächlich selten, dass man von Hostessen empfangen wird, die grinsen (ein bisschen wie Westerwelle) und Broschüren verteilen. Aber nicht nur das, die Werbekampagne ist, wie das eine gute Werbekampagne mit viel Geld im Hintergrund immer ist, durchorganisiert bis ins letzte. Weil es „um die Sache geht“, hätte die Aktion auch bei 10 Grad plus stattgefunden, äußerte sich eine Vertreterin der Werbeagentur, die das Event organisiert hat. Wie das möglich ist? Man ließ am vergangenen Wochenende 300 Tonnen Kunstschnee auf dem Schlossplatz produzieren.
Kunstschnee gegen den Klimawandel! Da hat jemand verstanden was jetzt, in Zeiten des Klimawandels, nötig ist: Werbung mit den Ängsten und den Emotionen der Menschen. Das funktioniert und alles was funktioniert um Gewinn zu machen ist richtig, egal ob es am Ende in irgendeiner Form Sinn für unser Klima und diesen Planeten macht. Beängstigend oder?
Ralf Schmerberg, ein Filmemacher, der jetzt drei Jahre lang seine grauen Zellen anstrengen darf, um Werbekampagnen für Entega zu entwerfen und aus dessen Gedankencenter auch die Schneemannkampagne entsprungen ist, meint dazu:
„Kunstaktion, Demonstration oder PR – ist doch scheißegal“.
Dass genau das nicht scheißegal ist, sondern eine entscheidende Rolle spielt, muss bald in unserer Gesellschaft ankommen, sonst werden wir nicht nur Kunst und Aktivismus durch Werbung und Konsum zerstören. Mit den Gefühlen und echten Ängsten, der Menschen zu spielen und daraus Profit zu schlagen, wird auf kurz oder lang in der Sackgasse enden. Wenn sogar existentielle Gefühle instrumentalisiert werden, verlieren die Menschen das Vertrauen in alles was sie umgibt und resignieren früher oder später.
Demo, Kunstaktion oder PR ist NICHT scheißegal.

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